Bei uns ist das Trinkgeld eine nette Geste, um Menschen für ihre zuvorkommende Arbeit zu danken und zu zeigen, wie sehr man sie schätzt. In anderen Ländern und vor allem in den USA ist das Trinkgeld aber ein wichtiger Teil des Einkommens. Viele Angestellte können nur leben, da sie Trinkgeld bekommen, der Mindestgehalt der Menschen, die in einem Gewerbe arbeiten, wo Trinkgelder gegeben werden, liegt bei knapp über zwei US-Dollar pro Stunde. Von diesem Gehalt muss der Arbeiter oder die Arbeiterin auch noch den Lebensunterhalt bestreiten und anders als bei uns, auch die Sozialversicherung bezahlen. Darum ist es in denUSA praktisch untersagt und wirklich das Allerletzte, wenn man kein Trinkgeld gibt.
Auch beim Zahlen mit Kreditkarte wird Trinkgeld gegeben
In den USA wird beinahe alles mit Kreditkarte bezahlt, auch in Restaurants, trotzdem sollte man auch in diesem Fall nicht auf das Trinkgeld verzgessen. Man bezahlt es entweder in bar, hat man kein Kleingeld eingesteckt, kann man auf dem Beleg unter dem Betrag das Trinkgeld eintragen, wobei die Eins in Amerika wie ein einfacher Strich | geschrieben wird. Zahlt man das Trinkgeld in bar, so lässt man es einfach am Tisch zurück, auch wenn erst beim Ausgang an der Kasse bezahlt wird.
Durch einen größeren Betrag besseren Service erhalten
Während in Kontinenten wie Asien das Trinkgeld als Almosen betrachtet wird und als No-Go gilt, gehört es in Amerika einfach dazu. Man zeigt dem Arbeiter damit, dass man ihn würdigt und wenn man sehr zufrieden mit dem Service ist, ist es durchaus erlaubt, etwas mehr zu geben. So können Sie zum Beispiel in einer Bar in Zukunft besser bedient werden, wenn Sie dem Barkeeper 50 US-Dollar zusteckten und die Floskel "Remember my face" sagen. Mit Sicherheit werden Sie am nächsten Tag nicht mehr auf einen Tisch warten müssen und sofort bedient werden. Auch den einen oder anderen Drink werden Sie spendiert bekommen.
Wie viel Trinkgeld wird gegeben?
In Amerika gibt man eigentlich überall Trinkgeld, wo man bedient wird, das sind natürlich vor allem Kellnerinnen und Kellner, Pagen, Friseure, Taxilenker, Busfahrer und Einparker, darum sollte man in den USAimmer genug Kleingeld eingesteckt haben, denn Wechselgeld zu verlangen wird nicht gerne gesehen. In vielen Touristengebieten, wie zum Beispiel Florida, hat man schlechte Erfahrungen mit den Touristen gemacht und schlägt bei den Preisen bereits einen Trinkgeldaufschlag von 15 Prozent auf den Preis hinauf. Dort muss natürlich kein Geld mehr gegeben werden, ansonsten gilt die Regel von 15 bis 20 Prozent des Rechnungsbetrages. In Fast-Food-Restaurants wird in der Regel kein Trinkgeld gegeben, in Schnellimbissbuden mit Bedienung, wie bei "Sizzler's" jedoch schon, jedoch nur ein bis zwei Dollar. Am meisten wird natürlich im Gastgewerbe gegeben, Hotelpersonal gibt man zwischen 15 und 20 Prozent, dem Valletparking-Fahrer ein bis zwei Dollar. Auch auf das Zimmermädchen darf man nicht vergessen, für diese legt man das Geld auf das Kopfpolster, auch hier sind ein bis zwei Dollar üblich. Der Zimmerservice bekommt, wie die Bedienung 15 bis 20 Prozent, der Gepäckträger wird je nach Schwere des Gepäcks mit einem oder zwei Dollar belohnt. Schauspieler, die sich in bekannten Kostümen fotografieren lassen, werden mit zwei Dollar belohnt, der Fahrer von Mietlimousinen, der einem die Tür aufhält, bekommt 10 bis 20 Dollar oder 20 Prozent der Mietsumme, Taxifahrer erhalten 10 bis 15 Prozent, Shuttlebusfahrer am Flughafen ein bis zwei Dollar. Ein Groupier erhält schon beim Hinsetzen fünf Dollar und Stripperinnen und Stripper bekommen nur Dollarnoten und kein Münzgeld.
